Informationen zur Probenahme

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Bei der Probennahme unterscheidet man zwischen der repräsentativen Querschnittsprobennahme und der sogenannten Stichprobennahme. Während bei der Stichprobennahme nur ein kleiner unbestimmter Bereich aus dem Gutstrom oder dem Haufwerk entnommen wird, ist die Entnahme bei der Querschnittsbeprobung über den gesamten Bereich des zur Zeit der Entnahme befindlichen Gutstromes. Hier, bei der Querschnitts-Beprobung, wird jeder Teil des derzeitigen Förderstromquerschnitts in die Probe aufgenommen, ungeachtet ob eine Entmischung des Korns oder eine Entmischung der Zusammensetzung erfolgt ist.

Probenehmer, die eine sogenannte repräsentative Querschnitts- Probenahme durchführen sind der Löffelprobenehmer, der Hammerprobenehmer, der Fallrohrprobenehmer oder auch als Schurrenprobenehmer bezeichnet und der Drehrohrteiler.

Der Löffelprobenehmer (siehe Schema Löffelprobennehmer Bild 1) wird häufig zur Probennahme von körnigen Schüttgut an Bandübergaben eingesetzt. Jenach Größe und Aufbau des Probenehmers sind Maximal- Körnungen von 300 mm Einzelkorngröße möglich. Der Löffelprobennehmer kann jedoch ebenso seinen Einsatz in Fallrohren oder Fallschächten finden, wobei es häufig genutzt wird, das die Probe über einen langen Weg horizontal gefördert kann. Die Probennahme erfolgt durch Durchfahren des fallenden Gutstromes mit einen Gefäß mit definierter Öffnungsweite und festgelegter konstanter Geschwindigkeit.

Der Hammerprobenehmer (siehe Schema Hammerprobennehmer Bild 2) entnimmt ebenso wie der Löffelprobenehmer einen Teil des gesamten derzeitigen Gutsrom- Querschnitts. Das Einsatzgebiet findet der Hammerprobenehmer überall da, wo die Probenahme an einer Bandübergabestelle nicht gegeben ist. Auch bei dem Hammerprobenehmer durchfährt ein Gefäß mit definierter Öffnungsweite und nahezu konstanter Geschwindigkeit den Gutstrom und entnimmt die Probe. Hier sind nach wie vor die Meinungen geteilt, ob der Probenahmehammer auch den Feinanteil des Korns vom Band abräumt. Er zählt auf jeden Fall zu den Probennehmern die eine repräsentative Querschnitts- Probe liefern.

Der Fallrohrprobenehmer oder auch Schurrenprobenehmer genannt (siehe Schema Fallrohrprobennehmer Bild 3) wird, wie schon sein Name sagt in Fallrohren und Fallschächten eingesetzt. In seiner normalen Bauform lässt er sich nur in senkrecht verlaufenden Fallrohren oder Fallschächten installieren. Je nach Nennweite des Fallrohres oder des Eckmasses des Fallschachtes benötigt er eine durch seine Bauart bestimmte Einbauhöhe. Da hier der fallende Gutstrom durch eine rotierende Bewegung erfasst wird, ist die Durchfahrgeschwindigkeit nicht an jedem Punkt gleich. Aus diesem Grund ist die Aufnahme- Öffnung strahlenförmig ausgehend von der Achse aufgebaut. Hierdurch ist seine Eignung auf eine bestimmte Korngröße begrenzt. Der Fallrohrprobenehmer wird auch als Schlammprobenehmer eingesetzt. Durch seinen Aufbau ist er auch ideal zur Wasser- oder Schlammbeprobung geeignet.

Ähnlich wie der Fallrohrprobenehmer kann auch ein Drehrohrteiler zur repräsentativen Querschnittsprobennahme eingesetzt werden. Sein rotierendes Drehrohr verteilt das Produkt gleichmäßig in einen Kegel. Dieser Kegel verfügt über einen oder mehrere Probenausläufe die in ihrer Öffnungsweite einstellbar sind. Mehr zum Drehrohrteiler unter unserem Link: Drehrohrprobenteiler

Bild 1 Löffelprobennehmer

Bild 2 Hammerprobenehmer

Wie Sie unseren Informationen entnehmen konnten sind die zuvor aufgeführten Probenehmer in der Lage den Gutstrom- Querschnitt zur Zeit der Probenentnahme komplett zu erfassen. Nur dies ist auch eine Momentaufnahme, genau für den Zeitraum in dem das Produkt in dieser Konstellation gefördert wird.

Wie oft muss die Probenahme erfolgen um auch die Gutstromtiefe zu erfassen?

Die zu entnehmende Gesamtprobenmenge wird anhand einiger Formeln unter Einbezug der einmal für das Produkt ermittelten Standardabweichung errechnet. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, das bei der Unterschiedlichkeit der Produkte die Probenahmezyklen später beim Betrieb der Anlage nach oben oder nach unten hin korrigiert werden sollten. Bei den heutigen Brennverfahren und den modernen Produktionsanlagen wird eine gleichmäßige Qualität in der Produktionstiefe oft erreicht.Es gilt grundsätzlich, das eine heterogene Zusammensetzung der Gutstrombreite und der Gutstromtiefe sehr große Mengen an Probe erfordern, die über aufwendigere Probenteil- und Probenaufbereitungs- Anlagen für Ihr Labor aufbereitet werden müssen. In diesem Fall geht kein Weg an einer professionell gestalteten Probenahme- und Probeaufbereitungsanlage vorbei!

Stellen Sie sich, als erstes die Frage: Ist mein Produkt in Sicht auf den Förderquerschnitt und die Fördertiefe homogen oder heterogen?

Ist Ihr Produkt während der Förderung homogen bezogen auf den Gutstromquerschnitt ist eine repräsentative Beprobung des Gutstrom- Querschnitts nicht erforderlich und eine Probennahme mit einem Probenehmer der nur einen Teil des Gutstroms erfasst ist vollkommen ausreichend und bringt exakt das gleiche Ergebnis wie am Ende des letzten Probenteilers einer Probenahme- und Probenaufbereitungsanlage.

In den meisten Fällen ist es vollkommend ausreichend zur Probennahme einen Probenehmer wie z.B. einen Schneckenprobenehmer, einen Rohrprobenehmer oder einen Kammerprobenehmer einzusetzen. Bei diesen relativ einfach gestalteten Probenehmern wird durch häufigere Probenahmezyklen die Gutstromtiefe erfasst und Sie erhalten eine Gesamtprobe die Ihnen eine Aussage über den Verladeprozess oder den Produktionsprozess gibt.

Eine Regel ist bei der Probenahme immer zu beachten, egal welcher Probenehmer auch zum Einsatz kommt, die Probenaufnahmeöffnung muss immer das 3-fache der maximalen Korngröße betragen.

 

Bild 3 Fallrohrprobenehmer