Einsatzbereich:

Der Rohrprobennehmer Typ RP45 ist zur Probenentnahme von trockenen fließfähigen, pulvrigen bis körnigen Produkten (max. Korngröße 5 mm) aus Druckförderleitung und Saugförderleitungen bis zu einen Förderdruck von 2,5 bar Ü.
Der Probennehmer Typ RP45 unterliegt nicht der Druckgeräte Richtlinie, da er keinen Druck speichert, sondern den Druck über die Filtereinheit direkt frei gibt.
Häufig wird der Probennehmer Typ RP45 an Einblasleitungen von Silos bei der Entladung von Silofahrzeugen zur Kontrolle der Anlieferung eingesetzt. In der gleichen Art wird der Probennehmer Typ RP45 auch im Produktionsprozess in vertikalen oder auch horizontalen Druckförderleitungen zur Überwachung des Prozesses eingesetz.
Sein Vorteil gegenüber Probennehmern die nur an der Förderrohrwandung öffnen und entnehmen (siehe hier z.B. Ventilprobennehmer) liegt darin, das der Rohrprobennehmer Typ RP45 die Probe bis über das Zentrum des Förderrohres entnimmt.
Hierdurch wird gerade bei größeren Nennweiten als DN 80 die Repräsentativität der gezogenen Probe erhöht.
Ein weiteres Einsatzgebiet des Rohrprobennehmers Typ RP45 ist die Probennahme von pulvrigen stark fluidisierten Produkten aus Silos und Einlaufkästen von Luftförderrinnen.
In diesen Fällen ist die Probennahme mit einfachen Schneckenprobennehmern nicht realisierbar, da das fluidisierte Produkt ohne Aktivierung des Schneckenprobennehmers durch den Probennehmer fließt.

Funktionsweise:

Das Probenrohr wird mittels eines Druckluftzylinders in den Produktstrom geschoben. Durch eine den Produkteigenschaften angepasste Öffnung auf der Mantelfläche des Probenrohres wird das Produkt aufgenommen und durch das Rohrinnere zum Probenauslauf gefördert. Der Probenauslauf inkl. des Probenbehälters führt die Bewegung des Probenrohres während der aktiven Probennahme mit aus.
Die Grundposition und die Probennahmeposition des Probenrohres wird durch Magnetfeldsensoren direkt am pneumatischen Zylinder abgefragt. Die Magnetfeldsensoren und das Magnetventil mit Federrückstellung sind betriebfertig im Klemmkasten verdrahtet.

Bei Einsatz des Rohrprobennehmers in Saugförderleitungen wird direkt am Probenauslauf der Behälteranschluss bzw. der Behälter angebracht.
Bei der Installation des Rohrprobennehmers in Druckförderleitungent, ist zwischen Probenauslauf und dem Behälteranschluss bzw. dem Behälter eine Filterschlaucheinheit zum Entweichen des eingebrachten Systemdruckes angebracht. Die Filtereinheit unterstützt den Probenaustrag.

Das benötigte Rohrpassstück mit Anschlussstutzen wird bei Nennweiten unterhalb von DN150 (siehe Bild unten rechts) an der Probenentnahmestelle auf DN150 geweitet, um auch bei geringen Rohrnennweiten einerseits einen einwandfreien Materialfluss zu gewährleisten und anderseits den erforderlichen Raum für das Entnahmerohr zu schaffen. Auf Wunsch wird auch nur der Anschlussstutzen zum Einschweißen in die vorhandene Rohrleitung geliefert.

Der Probenehmer eignet sich für vertikal und horizontal verlaufende Rohrleitungen von NW 100 bis NW 350. Beim Einbau des Probennehmers ist zu beachten, dass er ca. 3 m nach dem letzen Bogen der Rohrleitung eingebaut wird, damit das Produkt in der Rohrleitung wieder zentrisch gefördert wird.

Bei Einsatz des Rohrprobenehmers an Silos und Einlaufkästen wird der Anschlussstutzen mit Anschweissflansch geliefert.

Aufbau und verwendete Materialien
Grundgerüst: rostfreier Rundstahl und rostfreie Stirnplatten (1.4301 Standard)
Probenrohr: rostfreier Stahl (1.4301 Standard)
Lagergehäuse und Probenauslass: rostfreier Stahl (1.4305 Standard)
Gleitlagerwerkstoff: Polyacetal
Dichtungen: Teflon
Abstreifer: NBR70 Shore A, Messing, Stahlblechgehäuse
Einhausungbleche: rostfreier Stahl (1.4301 Standard)
Pneumatischer Antrieb, Ventil, Anschlüsse, Schläuche und Magnetfeldsensoren: Fab. Festo
Klemmkasten: Aluminiumguss lackiert